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Name: HIGH OAKS CASH

Rufname:

Cash, Sonnenschein, Bitzi, Pfuzi

Rasse: Australian Shepherd
Vater: Blue Isle's famous red Dude
Mutter:

High Oaks Like Ice in the sunshine

Wurfdatum: 29.4.2006 - 28.11.2014
Geschlecht: Männlich
Farbe: Red Merle
Haarart: Langhaar
Gröuße: ca. 55 cm
Gewicht: 25 kg

Cash war ein wahrhaft einzigartiger Hund mit sehr freundlichem und erheiterndem Wesen. Wir waren schon ein tolles Team, konnten uns auf einander verlassen und Blicke sprachen mehr als 1000 Worte. Wir haben sehr viel Qualitätszeit miteinander verbracht und vielleicht ist auch genau das der Grund warum ich mich so früh von ihm verabschieden musste.


Hier die Geschichte unseres letzten gemeinsames Weges:


Auch am 5. November 2013 bekam Cash seine täglichen, ausgiebigen Streicheleinheiten. Doch an diesem Tag passierte etwas was unser Leben verändern würde. Cash liebte es auf der Brust gestreichelt zu werden. So tat ich es auch an diesem Tag, jedoch spürte ich plötzlich etwas was mir überhaupt nicht gefiel. Ich spürte kleine Knötchen in der Halsgegend. Ich erschrak in diesem Moment sehr, hörte auf zu streicheln und begann zu heulen. Im Nachhinein gesehen hätte meine Reaktion eigentlich nicht so heftig sein sollen, da es sich anfühlte wie angeschwollene Lymphknoten, was genauso gut auch auf eine Erkältung hindeuten hätte können. Aber ich wusste damals schon das irgendwas nicht stimmt. Daher bin ich auch gleich am nächsten Tag zu meiner Tierärztin, Michaela Messinger gefahren. Bei welcher ich mich auch an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte, dass sie immer für uns da war und ist. Die äußerst frühzeitige Diagnose und kompetente Beratung rechne ich hoch an. Die ganze Zeit über hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengegend, da ich richtig Angst hatte. Selbst als wir in der Ordination waren, bekam ich kaum über die Lippen warum ich denn hier wäre. Die Tierärztin tastete die Lymphknoten an allen Stellen ab, und sie meinte nur, dass ich mich jetzt lieber hinsetzen sollte.

Nun ja, ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie meinte sie kann es jetzt noch nicht 100%ig sagen, jedoch vermutet sie, dass es sich hier um ein Lymphom handelt, also Lymphdrüsenkrebs. Ich wusste sofort was das bedeutet, nämlich das wir uns auf einen sehr langen sehr (für mich) schmerzhaften Weg begeben müssen und das wir gemeinsam kämpfen müssen. Für meinen Mann und mich brach eine Welt zusammen, da wir überhaupt nicht wussten was wir jetzt machen sollten. Am nächsten Tag hatten wir gleich einen Termin beim Ultraschall, um zu sehen wie weit sich der Krebs schon nach innen ausgebreitet hat.

Beim Ultraschall wurde festgestellt, dass der Krebs noch nicht weit fortgeschritten war, da er zum Glück recht früh erkannt wurde. Dies war wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer und trotz mehrmaliger Aufklärung das ein Lymphom nicht heilbar ist versuchte ich positiv zu denken. Die nächsten Tage waren die Hölle für mich. Ich konnte nicht schlafen und machte mir nur Gedanken wie es denn jetzt weitergehen sollte und wie ich meinem Hund denn am besten helfen könnte. Doch ich fand keine Lösung was mich fast in den Wahnsinn trieb.

Der nächste Schritt war die Überweisung auf die Veterinärmedizinische Uni auf die Onkologie. Ein paar Tage später hatten wir dort einen Termin zur Gewebeprobe. Auch hier wurde mir abermals erklärt, dass es keine Möglichkeit gibt ein Lymphom zu heilen. Ich erhoffte mir jedoch von der Gewebeprobe, dass er entweder doch kein Lymphom hat, bzw irgendein gutartiges Gewächs, oder dass er das nicht so hochaggressive B-Zell Lymphom hat. Beim B-Zell Lymphom wäre die Lebenserwartung eine höhere gewesen, bzw ist ein B-Zell Lymphom besser behandelbar als das T-Zell Lymphom. Nach dem Tierarzt Besuch gönnten wir uns eine lustige Spaziergehrunde in der Lobau. Diese brauchte ich auch um diese ganzen Gedanken und Informationen zu verarbeiten, die auf mich einprasselten. Die Tierärzte der Vet. Med. baten mich um eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise. Die Empfehlung von ihnen wäre intravenose Chemotherapie. Nun gab es aber einige Dinge zu berücksichtigen, da es am aller wichtigsten für mich war die Lebensqualität des Hundes zu erhalten. Nun musste man sich überlegen wie oft man auf die Vet. med. fahren muss und wie lange der Hund dort bleiben muss. Außerdem war es mir wichtig, dass er gerne und freiwillig hin geht und nicht gezwungen werden muss zur Therapie zu gehen. Es wäre gelogen wenn man nicht auch den finanziellen Aspekt bedenken hätte müssen, da die Kosten 3.500 Euro zu diesem Zeitpunkt betrugen. Bestrahlungenstherapie fiel für mich aus, da diese nicht so effektiv bei dieser Krebsform ist, und weil Cash dann jeden Tag auf die Vet. med. müssen hätte. Das wollte ich ihm nicht antun. Eine andere Möglichkeit wären noch orale Zytostatika gewesen, jedoch meinten auch hier die Ärzte das diese nicht so effektiv sind wie die intravenöse Chemo. Somit entschied ich mich nach tagelanger reiflicher Überlegung für die intravenöse Chemotherapie.

Als wir das Ergebnis erhielten, welche Form des Lymphoms Cash hat, starten wir Ende November mit dem ersten Protokoll der intravenösen Chemotherapie. Leider hatte er wirklich ein high-grade T-Zell Lymphom und seine Lebenserwartung belief sich auf ein halbes Jahr. Insgesamt gesehen, ging es ihm die ganze Zeit über sehr gut. Die meisten Leute sahen ihm die Krankheit überhaupt nicht an, da er noch voller Lebensfreude war. Typisch Cash eben. Dazwischen hatte er ein paar Tage an denen ihm schlecht war von der Chemotherapie, aber die waren ganz selten. Er brauchte nach jeder Therapie noch Tabletten gegen die Übelkeit. Ich gehe davon aus, dass die Nebenwirkungen aufgetreten sind, da er MDR1 +/- war. Im Normalfall ist es auch so, dass die Nebenerscheinungen 3-4 Tage nach der Gabe der Chemo auftreten, bei Cash war es gleich unmittelbar am nächsten Tag. Als ich wusste das das auftreten kann, bekam er sofort seine Tabletten und dann wurde ihm auch nicht schlecht. Als er Cortison bekam zeigte er nach einer Zeit Ermüdungserscheinungen worauf wir auch das Cortison langsam wieder absetzten. Aber diese Dinge traten nur einmalig auf und man konnte sehr gut immer dagegen steuern.

Nach der ganzen anfänglichen Aufregung und Verzweiflung habe ich zwischenzeitlich diese Krankheit ziemlich gut verdrängen können. Sicher gab es Tage wo es besser ging und an anderen Tagen brach wieder eine kleine Welt zusammen. Man hat jedoch immer im Hinterküpf das er unheilbar krank ist, und man weiß auch ganz genau, dass man überhaupt nichts machen kann. Und genau das war für mich am schrecklisten. Einfach daneben zu stehen und dem Hund quasi zusehen zu müssen wie er stirbt und das ein Jahr lang. Ich persönlich empfand das als ungeheure psychische Belastung. Das einzige was ich tun konnte war mich mit Ernährung auseinander zu setzen und mit diversen Kräutern und Ölen die ich beifüttern konnte um die Krebszellen eventuell noch ein wenig zurückzudrängen.

Wir haben versucht die Zeit die wir haben noch zu genießen und ich denke das haben wir auch noch ganz gut geschafft. Cash konnte seinem geliebten Agility weiterhin nachgehen. Also natürlich wurde die Sprunghöhe verringert aber das war dann nur noch lustiger, denn dann konnte er noch schneller über den Platz fegen. :-) Ich habe versucht einfach so weiter zu machen wie bisher, auch wenn es Tage gab an denen es wirklich unbeschreiblich schwer fiel.

Ende Oktober 2014 bekam Cash eine Halsentzündung... Wir dachten dies anfänglich zumindest. Wir haben dann 2 Wochen versucht diese zu behandeln. Jedoch war es gegen Ende der zwei Wochen dass er nicht mehr regelmäßig fressen wollte und stark hechelte. Leider war es dann so, dass er keine Chemo mehr bekommen konnte da seine weißen Blutkörperchen einfach zu niedrig waren. Wir versuchten dann nochmal mit Infusionen und Antibiotika sein Immunsystem in Schuss zu bekommen, jedoch vergebens. Aufgrund der Tatsache, dass Infusionen und Antibiotika keine Verbesserung in seinem Blutbild hervor riefen mussten wir leider davon ausgehen, dass der Krebs ins Knochenmark vorgedrungen war. Aufgrund seines Zustandes wusste ich jedoch irgendwie schon bevor wir die Diagnose bekamen was los war. Wir wussten genau, dass wir nur noch diesen einen kompletten Tag gemeinsam mit ihm genießen durften. :-( Dies war ein wirklich schrecklicher Gedanke... Denn was macht man mit seinem Hund, wenn man weiß dass er nur noch diesen einen Tag lebt? Es gehen einen 1000 Dinge durch den Kopf die man mit ihm machen möchte.

Wir entschieden uns mit ihm nochmal zum Agility zu fahren, und er blühte dort regelrecht noch einmal auf. Er freute sich sehr das wir dort waren und ich bin wirklich froh das ich ihn dort hingebracht habe. Anschließend fuhren wir nach Hause und meine Schwester, die er auch über alles liebte kam nochmal zu Besuch. Auch das hat ihn sehr gefreut und sie kuschelten sehr lang miteinander. Auch durfte an diesem Tag natürlich essen was er wollte. Berner Würstel waren seine Lieblinge, auch wenn er nicht mehr viel fressen wollte war das etwas was er noch gerne mochte. Es war dann jedoch so, dass er eigentlich nur noch vor der Eingangstüre liegen wollte und auch keinen Kontakt mehr zu mir suchte. Als meine Schwester weg war genossen wir noch den restlichen Abend. Natürlich ließ ich es mir auch nicht nehmen die letzte Nacht bei ihm zu verbringen. Da er auch nicht mehr ins Schlafzimmer kommen wollte, da es ihm dort zu heiß war, legte ich mich zu ihm auf den Boden. Eine furchtbare Nacht! Er hechelte sehr stark und bei jeder Bewegung war ich hellwach und in größter Sorge. Am nächsten Tag, dem 28.11.2014 um 8 Uhr war es dann soweit... Der Tag vor dem ich mich eigentlich schon ein Jahr lang fürchtete. Ich entschloss mich ihn zu erlösen.

Es ist mir bewusst dass ich nie mehr wieder so einen tollen Hund wie Cash bekommen werde. Er war mein absoluter Sonnenschein und Seelentröster. Auch wenn wir nur kurze Zeit miteinander hatten waren diese Jahre sehr schön und ich denke das konnte jeder sehen der uns kannte. Er war einfach ein sehr besonderer Hund bei dem ich das Gefühl hatte, dass er immer genau wusste wie es mir geht und was ich gerade denke. Jedes Mal wenn ich ihm in die Augen sah, strahlten diese mich an und ich hatte das Gefühl dass es für diesen Hund nichts besseres gibt als seine Zeit mit mir zu verbringen. Eigentlich kann man es nicht in Worte fassen was dieser Hund für mich bedeutet hat und wie oft und wie sehr er mir in sehr vielen schweren Situationen durch seine bloße Anwesenheit geholfen hat und für mich da war. Durch ihn fühlte ich mich sehr oft unverletzbar, denn er gab mir ein gewisses Gefühl der Leichtigkeit im Leben. Ich hätte so gern so viel mehr für ihn getan, aber leider gab es keine Möglichkeiten noch mehr zu helfen. Ich werde Cash nie wieder vergessen und er wird immer einen riesengroßen, ganz besonderen Platz in meinem Herz haben!

Wie alles begann...

Als wir den Züchter und Hund schon ausgesucht hatten, verging zu Hause keine ruhige Minute mehr. Ich war schon so aufgeregt, und konnte einfach nicht mehr still sitzen. Ich telefonierte fast jeden 2. Tag mit Petra (der Züchterin von Cash) und wollte jedes kleinste Detail über die Welpen wissen. Sie hat mir alles immer mit freudiger Begeisterung mitgeteilt. Der Tag an dem wir uns auf den Weg machten, um Cash abzuholen schien überhaupt nicht zu vergehen. Da wir ungefähr 10 Stunden Fahrt für eine Strecke auf uns nahmen, mussten wir in Deutschland übernachten. Endlich dort angekommen konnte ich es gar nicht erwarten meinen Aussie Cash endlich in die Arme zu schließen, aber der war leider wenig beeindruckt von den Leuten die dort immer zu Besuch kamen. Er ist viel lieber unter seiner Hütte, im Schatten gelegen und hat geschlafen. Das ging so ziemlich den ganzen Nachmittag. Er kam immer nur mal ganz kurz um zu schauen, ob es was Neues gab und verkroch sich dann wieder. Ich beschäftigte mich während dessen mit den anderen Hunden, und unterhielt mich mit Petra.

Als wir die Heimreise antreten wollten fiel ihm dann ein, dass er doch ein aktiver Aussie ist und begann noch einmal seine ganze Geschwisterbande aufzuscheuchen, die von dem anstrengenden Besuchertag schon sehr müde waren.

Die Reise nach Wien zurück verlief komplett unproblematisch. Cash hat, man glaubt es kaum, fast den ganzen Weg nur geschlafen. Doch lang hielt seine anscheinend nie endende Schlaftrunkenheit nicht an. Kaum sind wir von zu Hause weg ist er ein richtiges Powerpaket. Egal was wir machen, er ist überall mit voller Konzentration dabei. Jeden neuen Tag lernen wir mehr voneinander kennen und wachsen immer mehr zusammen. Ich bin sehr froh so eine einzigartige Bindung zu meinem Hund zu haben.

Ich bereue keine Sekunde mich für einen Aussie entschieden zu haben, und ich kann meiner Züchterin nicht oft genug sagen, wie dankbar ich für diesen Hund bin. Cash ist ein sehr alltagstauglicher, manchmal überfreundlicher, voll mit Energie geladener rassetypischer Australian Shepherd. Er liebt eigentlich alles was ich mache, Hauptsache ist, dass er dabei sein darf.

<3 <3 <3 <3